Seniorennachmittag - Filmvorführung 13.5. um 14:30Uhr

Ruinenschleicher und Schachterleis
Bildrechte München Zeitreisen

Die Stadt lag in Trümmern. Über die Hälfte der Gebäude war zerstört. Ebenso Straßen, Bahngleise, Fabriken. Vor allem im Zentrum türmten sich meterhohe Schuttberge. Es herrschte eine bittere Wohnungsnot. Familien lebten, kochten und schliefen in ein oder zwei Zimmern. Bäder gab es nicht. Heißes Wasser für das wöchentliche Bad in der Zinkwanne kam aus dem „Grandl“, dem Wassertank im Kohlenherd. Hunger war ein täglicher Begleiter. Lebensmittel waren knapp. Der Schwarzhandel blühte. Die Zukunft war ungewiss.

Wie war das für Kinder und Jugendliche in dieser Zeit? Was prägte ihren Alltag? Haben sie die Amerikaner als Besatzer oder als Befreier wahrgenommen? Mit welchen Gefühlen, Hoffnungen und Träumen erlebten sie das aufkeimende Wirtschaftswunder und die junge Demokratie?

Und wie ging man damals um mit den Schatten der Vergangenheit? 28 Frauen und Männer, die meisten echte Münchner Kindl, erzählen von ihrer Kinder- und Jugendzeit: vom Überleben, von Entbehrungen und Prügelstrafen, von strengen Regeln da-heim und der großen Freiheitdraußen. Von Schulen ohne Bücher. Von der „Schiebewurst“ und der ersten Schokolade. Sie berichten aber auch vom rasanten Wiederaufbau der Stadt, ihrem Aufstieg, den sie erlebt und mitgestaltet haben. Vom ersten kollektiven Ramadama und dem Wiederaufbauverein Alter Peter. Von der Sehnsucht nach Sicherheit und einer heilen Welt nach den schlimmen Kriegsjahren und der Nazi-Diktatur. Der Film vermittelt ein Portrait der Nachkriegsgeneration und dieser so wichtigen Epoche der Stadt mit einer Mischung aus Interview-Sequenzen, Fotos und Original-Filmausschnitten von 1945 bis 1960. Lernen Sie die Kinder der 50er-Jahre kennen und erfahren Sie, wie es war, aufzuwachsen mit Ruinenschleicher und Schachterleis.

Herzliche Einladung an alle Interessierten zu diesem Film am 13.5. um 14:30h im Gemeinsdesaal.
Annemarie Heinrich